Die Saftpresse am Attler Hof nimmt im September wieder ihren Betrieb auf. Das Hygienekonzept stimmte das Team um Abteilungsleiter Peter Steinmüller mit anderen Pressen ab. Nun kann es zumindest unter Auflagen diesen Service anbieten.
„Die Obstpresse ist ein ganz wichtiger Arbeitsplatz im Herbst“, sagt Abteilungsleiter Peter Steinmüller. Schon im Mai, als die ersten, strengen Coronaregelungen wieder schrittweise gelockert wurden, überlegten die Attler Landwirte, unter welchen Voraussetzungen sie die Obstpresse in Betrieb nehmen könnten – und mit wie vielen Personen. „Bislang hatten wir einen Helfer im Pressraum und bei Bedarf weitere Beschäftigte, die unseren Kunden beim Entladen des Obsts zur Hand gingen“, sagt er. Doch in diesem Jahr seien vor allem Kontaktvermeidung und Abstandhalten wichtig. Seit der Infektionswelle im Frühjahr trat kein weiterer Coronafall mehr in der Stiftung auf. Und dies soll auch beim laufenden Betrieb der Obstpresse so bleiben.
Ohne Hygieneregeln geht es nicht
„Wir haben uns mit den anderen Obstpressen im Landkreis abgesprochen und halten alle die gleichen Standards ein. Dazu zählt auch, dass das Saften ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung erfolgt.“ Unter der Telefonnummer 08071 / 102-272 erreichen Kunden weiterhin einen Anrufbeantworter auf dem Attler Hof, auf dem sie ihre Daten aufsprechen können. Die Mitarbeiter des Attler Hofs rufen dann zurück und vereinbaren einen Termin. „Die Gesundheit der Bewohner, Beschäftigten und Mitarbeiter geht vor.“ Deswegen herrsche auch im Außenbereich vor der Obstpresse Maskenpflicht für die Kunden.
Das Hygienekonzept sieht zudem vor, dass jeweils nur ein Kunde an der Obstpresse sein darf. Dieser legt das Obst selbst auf das Rollband und schiebt es zur Waschanlage. Damit ist sichergestellt, dass die Landwirte die Früchte nicht berühren. Des weiteren dürfen nur der Mitarbeiter an der Obstpresse im Pressraum arbeiten – geschützt hinter Plexiglas.
Strenger Zeitplan
In den vergangenen Jahren war das Team des Attler Hofs immer kulant, wenn jemand mehr Obst als angekündigt brachte. „Leider dürfen wir angelieferte Übermengen in diesem Jahr nicht verarbeiten“, betont Peter Steinmüller. „In diesem Jahr müssen wir uns streng an unseren Zeitplan halten.“ Sonst würden sich Überschneidungen ergeben. Und genau diese wollen die Landwirte verhindern. Außerdem dürfen die Mitarbeiter den Saft nur in den speziellen Pappboxen ausgeben, ein Abfüllen von eigenen Flaschen ist in diesem Jahr nicht möglich. „Neue Kartons erhalten die Kunden von uns. Für die mitgebrachten schieben wir die Saftbeutel kontaktlos nach draußen zum Selbstverpacken“, erklärt er.
Oberste Priorität hat die Arbeit mit den Menschen
Auch wenn der Attler Naturlandhof in diesem Jahr coronabedingt nicht den gewohnten Service bieten kann, sind alle Mitarbeiter des Naturlandhofs froh, dass sie die Obstpresse überhaupt in Betrieb nehmen konnten: „Die oberste Priorität hat für uns die Arbeit mit den Menschen mit Assistenzbedarf. Wir danken unseren Kunden für Ihr Verständnis und freuen uns auf Ihren Besuch.“ – Birgit Schlinger